Kulturprofil

Beispiel Literaturkurs
SKEY
Beispiel Musikklassen

„Eine neue Kul­tur zu schaf­fen bedeutet nicht nur, indi­vidu­ell ›orig­inelle‹ Ent­deck­un­gen zu machen, es bedeutet auch und beson­ders, bere­its ent­deck­te Wahrheit­en kri­tisch zu ver­bre­it­en, sie sozusagen zu ›verge­sellschaften‹ und sie dadurch Basis vitaler Hand­lun­gen, Ele­ment der Koor­di­na­tion und der intellek­tuellen und moralis­chen Ord­nung wer­den zu lassen.“                                    (Anto­nio Gram­sci, 1891–1937, Zitat aus den Gefängnisheften)

Das Zitat von Anto­nio Gram­sci fasst sehr gut unseren Ansatz der Kul­turver­mit­tlung und des gemein­samen Kul­tur­erlebens an unser­er Schule zusammen.

In allen beteiligten Fäch­ern, Musik, Darstellen und Gestal­ten, Lit­er­atur und Kun­st, in der Schul­band und der LehrerIn­nen­band geht es uns nicht nur darum, unseren Schü­lerIn­nen den Weg zu den kul­turellen Orten zu bere­it­en, sei es

  • ein Konz­erthaus,
  • ein Schaus­piel­haus oder
  • ein Muse­um,

und ihnen Berührungsäng­ste vor der Begeg­nung mit „hoher“ Kun­st zu nehmen.

Es geht vor allem darum,

  • Selb­st­be­wusst­sein zu entwick­eln in der Auseinan­der­set­zung mit Rollen, die uns eigentlich „fremd“ erscheinen und damit deren Ver­ständ­nis zu vertiefen,
  • Mut aufzubauen, sich selb­st auf der Bühne oder in bild­ner­ischen Prozessen auszudrücken,
  • kri­tis­ches Bewusst­sein zu trainieren, das uns erlaubt, Dinge, Grund­sätze, Tra­di­tio­nen iro­nisch zu beleucht­en und ihren Gewinn, aber auch eventuelle Schwächen auf kün­st­lerische, musikalis­che, darstel­lerische Art und Weise deut­lich zu machen.

Grund­satz ist immer auch der Respekt vor den Men­schen und vor den (inter)kulturellen Errun­gen­schaften, die uns alle prägen.

Die Reflex­ion des Gegebe­nen und eigene kreative Um‑, Nach- und Neugestal­tung machen uns zu kri­tis­chen, zupack­enden Men­schen und schaf­fen die Basis für ein sich ständig neu erfind­en­des moralis­ches Handeln.

„Kul­tur ist Diszi­plin­ierung des eige­nen Ichs, Inbe­sitz­nahme der eige­nen Per­sön­lichkeit und die Erlan­gung eines höheren Bewusst­seins, mit dem man dazu kommt, den eige­nen his­torischen Wert zu ver­ste­hen, die eigene Funk­tion im Leben, die eige­nen Rechte und Pflichten.“

(Anto­nio Gram­sci, Gri­do del popolo)

Fassen wir es zusam­men: Nur wer über den Teller­rand schaut, dem wird die Suppe nicht fad.

(M. Nolte-Linde)