„Das, was ist zu begreifen, ist die Aufgabe der Philosophie, denn das, was ist, ist die Vernunft.“ (Hegel, Grundlinien der Philosophie des Rechts)
Die Aufgabe des Faches Philosophie innerhalb des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes besteht nach unserem Kernlehrplan des Landes NRW darin, zum Verstehen der Wirklichkeit als ganzer in ihren vielfältigen Dimensionen beizutragen und dabei die Möglichkeiten und Grenzen des menschlichen Erkenntnisvermögens zu bedenken. (Vgl. Klp NRW S.10)
Philosophie in der Sekundarstufe I
Der Philosophieunterricht an der Gesamtschule hat die Aufgabe das Reflexionsvermögen, insbesondere die Argumentationsfähigkeit zu schulen. Der dem Geist der Aufklärung fördert die Philosophie eine Kultur der Vernunft. Die enorme Heterogenität unserer Schülerschaft, die zunehmende Pluralisierung der Gesellschaft, ein wachsender Multikulturalismus stellt den Philosophieunterricht vor gewaltige Herausforderungen. Die Philosophie fragt nach den Grundprinzipien des Denkens, des Handelns und des Seienden und somit nach den Grundlagen des menschlichen Wissens und Denkens, den Normen und Werten des Handelns und den Bedingungen der Wirklichkeit in ihren kulturellen, gesellschaftlichen, ökonomischen, geschichtlichen und politischen Erscheinungen. Das Fach Praktische Philosophie deckt in der Sekundarstufe I altersrelevante Fragen- und Problemkreise ab. Orientierungspunkt ist hierbei der konkrete Alltagsbezug und der Versuch, gängige Argumentations- und Deutungsmuster abseits vielzitierter Sachzwänge um philosophische Ideen und Grundlagen zu erweitern. Hier nur einige der Fragen, die in der Sekundarstufe eins aus der Lebenswelt der Schüler Raum im Unterricht finden: Wer bin ich? Was ist Gut und Böse? Was sind Medien und wie sollten wir mit ihnen umgehen? Brauchen wir Regeln und Gesetze? Wie gehe ich mit anderen Menschen um? Woran glaubst Du? Was sind religiöse Feste? Wie sollen wir mit Tieren und der Natur umgehen?
Philosophie in der Sekundarstufe II
Ziel des Philosophieunterrichts ist eine vertiefte humanistische Allgemeinbildung. Die vier Grundfragen des Philosophen Immanuel Kants bilden die Bezugspunkte des Unterrichts:
1. Was kann ich wissen? (Erkenntnistheorie)
2. Was soll ich tun? (Ethik, Politische-Sozialphilosophie)
3. Was darf ich hoffen? (Metaphysik)
4. Was ist der Mensch? (Anthropologie)
Das Ziel ein mündige/r Bürger/Innen zu werden wird als höchstes Ziel verfolgt, indem die problemorientierten Fragestellungen im Unterricht Kenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Einstellungen vermittelt, die dazu beitragen, sich sachlich fundiert, methodisch kontrolliert, vernunftgeleitet, diskursiv und argumentativ mit der Welt auseinanderzusetzen.