Einmal Amerika und zurück

Hal­lo, mein Name ist Lau­reen Schmidt und ich befinde mich derzeit in der Q1.

In der EF habe ich an einem Schüler­aus­tausch in den Vere­inigten Staat­en von Ameri­ka teilgenom­men. Dies haben mir das Schüler­pro­gramm RuhrTal­ente und Exper­i­ment-Ev  ermöglicht.

Das zweite Hal­b­jahr der EF habe ich somit an der High­school Mannheimer Town­ship in Penn­syl­va­nia, Lan­cast­er ver­bracht, wodurch ich einen Ein­druck von der amerikanis­chen Kul­tur und dem Schulleben erhal­ten habe.

Erster Ein­druck

Mein erster Ein­druck, als ich gelandet bin, war „ich fasse es nicht“ im pos­i­tiv­en sowie auch im neg­a­tiv­en Sinne. Denn ich kon­nte es nicht glauben, dass ich mich in Ameri­ka befinde und meinen Traum lebe, und dann stand ich da. Alles war fremd, selb­st die Sprache, die man kan­nte, erschien fremd, denn den ganzen Tag Englisch zu reden, kann ganz schön ermü­dend sein. Am Anfang war es sehr komisch, denn man war an das Leben zuhause so sehr gewöh­nt, genau­so wie an seine Fam­i­lie, Fre­unde und die Schule. Und nun musst du von Null anfan­gen, neue Leute ken­nen­ler­nen, die Sprache erforschen und sich ein­leben. All das kann am Anfang sehr erschreck­end erscheinen, doch am Ende des Tages, wenn du die richti­gen Fre­unde gefun­den hast, wird es zur schön­sten Erfahrung deines Lebens.

Denn jet­zt, seit ich zurück bin, fühlt sich alles an wie ein Traum…

Schulleben

Für mich begann jeden Tag die Schule um 7:30am und endete nor­maler­weise um 2:30pm, jedoch habe ich an „Track and Field“ teilgenom­men und hat­te somit nach der Schule Train­ing bis 5:30pm.

Unter „Track and Field“ kann man sich ein Sport­fest vorstellen, es wird ger­an­nt, gesprint­et, gesprun­gen und gewor­fen. Ich habe an den 100m und 200m Events teilgenom­men und hat­te ein­mal die Woche einen Wet­tkampf gegen eine andere Schule. Schnell ist mir aufge­fall­en, dass die Amerikan­er den Schul­sport sehr ernst nehmen und sehr ehrgeizig sind, denn jeden Tag zweimal am Tag Sport war für sie nichts Beson­deres. Trotz des Ehrgeizes kon­nte man in den Schulen Spir­it und Unter­stützung an jed­er Ecke spüren. Des Weit­eren habe ich Soft­ball- und Lacrosse-Spiele besucht, welche eben­falls eine großar­tige Erfahrung waren, da ich meine Fre­unde anfeuern kon­nte oder zusam­men mit ein­er ganzen Gruppe zum Spiel gegan­gen bin, um unsere Schule zu unterstützen.

Was mir eben­falls sehr schnell aufge­fall­en ist, ist, dass die Schüler viel mehr Fäch­er zur Auswahl haben, ich zum Beispiel habe die Fäch­er Alge­bra (Rech­nen), Englisch, Team Aer­o­bic (jegliche Art von Team­sport), Soci­ol­o­gy (Lehre des Men­schen in Grup­pen), Biolo­gie, Dra­ma (The­ater) und Amer­i­can His­to­ry belegt. In Team Aer­o­bic hat­te ich das Glück, jede Art von amerikanis­chem Sport auszupro­bieren, dadurch kon­nte ich Lacrosse, Amer­i­can Foot­ball, Speed­ball, Soft­ball und viele weit­ere Sportarten aus­pro­bieren. Meine Lieblings­fäch­er waren Biolo­gie und Sozi­olo­gie. Denn in Biolo­gie haben wir einen Frosch obduziert und Sozi­olo­gie war ein sehr freies Fach, in dem wir Grup­pen­spiele gespielt haben und viel All­ge­meines über die Men­schheit gel­ernt haben.

Wenn man an Ameri­ka denkt, denkt man automa­tisch an Prom und all die außer­schulis­chen Ver­anstal­tun­gen und was wäre ein Aus­land­s­jahr, wenn man daran nicht teilnimmt?

Direkt als ich ankam, stand der Snow­ball an und meine Fre­undin­nen und ich sind dor­thin gegan­gen. Wir haben uns zusam­men fer­tig gemacht und es hat sich ange­fühlt wie im Film… Darauf fol­gten Senior Sun­day, Sun­set, Prom und zum krö­nen­den Abschluss Grad­u­a­tion. Es fühlt sich unbeschreib­lich an, ein­er­seits ist man trau­rig, weil man seine Fre­unde von zuhause dabei­haben will und man weiß, dass es bald ein Ende hat und es nicht für immer ist. Deshalb haben wir jeden Moment zusam­men genossen, gefeiert und gelacht. 

Trips

Neben der Schule hat­te ich das Glück, dass ich sehr zen­tral gelebt habe, dadurch kon­nte ich mit mein­er Gast­fam­i­lie viele ver­schiedene Trips machen. Während meines Aufen­thalts habe ich 6 Staat­en besucht: New York, Mary­land, New Jer­sey, Neva­da, Ari­zona und Wash­ing­ton DC.

Viele davon waren Tagestrips, wie z.B. nach Wash­ing­ton DC, wobei ich mit anderen Aus­tauschschülern eine Fahrrad­tour durch DC gemacht habe und wir all die Denkmäler und Sehenswürdigkeit­en sowie deren Geschichte näherge­bracht bekom­men haben.

New York war unbeschreib­lich! Dort sind wir über die Brook­lyn Bridge gelaufen, haben die Stat­ue of Lib­er­ty gese­hen sowie die ehe­ma­li­gen Twin Tow­ers, den Time Square und vieles mehr.

Des Weit­eren war ich für einige Tage mit ein­er Gruppe von Aus­tauschschülern in Las Vegas unter­wegs. Wir haben Vegas erkun­det und ich würde behaupten, es war der beste Trip, den ich gemacht habe, denn wir haben unter anderem den Grand Canyon in Ari­zona gesehen.

Es war cool, andere Aus­tauschschüler aus aller Welt und aus ver­schiede­nen Staat­en in Ameri­ka ken­nen­zuler­nen. Wir kon­nten immer einan­der ver­ste­hen, unsere Erfahrun­gen aus­tauschen und uns unterstützen.

Ger­ade die anderen Aus­tauschschüler aus mein­er Schule und ich sind sehr eng zusam­mengewach­sen. Dadurch hat sich das halbe Jahr schneller ange­fühlt als es war. Nun habe ich Fre­unde über den Globus verteilt und wir teilen alle dieselbe Geschichte. Ich habe vieles über Ameri­ka, aber auch über mich selb­st ken­nen­gel­ernt, bin über mich hin­aus­gewach­sen und habe mich getraut. Ich glaube, ich spreche für jeden Aus­tauschschüler, wenn ich sage, dass nach einem Aufen­thalt im Aus­land, bei dem alles fremd ist und man gezwun­gen ist ins kalte Wass­er zu sprin­gen, einem nichts mehr Angst macht.

Und dann – naja, jed­er Anfang hat auch ein Ende und dann heißt es „Tschüss sagen“ zu einem Leben, was man sich aufge­baut hat, zu Per­so­n­en, die einem wichtig gewor­den sind und bei denen man nicht weiß, wann man sich das näch­ste Mal sieht.

All die Momente und Erfahrun­gen sind nun eine Erinnerung.

 (Bericht: Lau­reen Schmidt)